Als lediges Kind geboren.
Als lediges Kind geboren. Autobiographische Erzählungen 1865-1945.
Info | Wien, Böhlau, 2008. 21 cm. 386 S. Geb. Zustand: sehr gut. |
Sprache | Deutsch |
ISBN | 9783205772842 |
CHF | 6,-- |
Mit Schutzumschlag.
Texte zum Teil mit Bleistift markiert.
Kinder der Sünde? – Kinder der Liebe? – Kinder zweiter Klasse? Die gesellschaftliche Haltung gegenüber illegitimer Geburt und unehelicher Mutterschaft kennt zahlreiche Etiketten, Facetten und Konjunkturen. Im 18. Jahrhundert wurden in den meisten europäischen Großstädten so genannte ‚Findelhäuser‘ eingerichtet – vor allem um die allgemein hohe Kindersterblichkeit und das Phänomen des Kindsmords einzudämmen. Diese Häuser boten die Möglichkeit zu anonymer Geburt und verfügten vielfach auch schon über eine Urform der heutigen ‚Babyklappe‘. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bewegte sich die Illegitimitätsrate im österreichischen Schnitt – wie heute – um 30 %, in einigen Regionen Kärntens, Salzburgs und der Steiermark stieg sie zeitweise über 70 %. Dennoch wurden uneheliche Kinder und ihre Mütter überwiegend als gesellschaftliche Außenseiter behandelt und bis in die jüngste Vergangenheit – auch rechtlich gesehen – diskriminiert.